Das E-Bike ist längst mehr als ein Trend. Es verbinden Mobilität, Nachhaltigkeit und Fahrspaß auf einzigartige Weise. Doch vor dem Kauf eines Elektrofahrrades gibt es einiges zu beachten. In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du, worauf es wirklich ankommt.
1. Was ist ein E-Bike?
Der Begriff „E-Bike“ wird oft als Sammelbegriff verwendet, umfasst jedoch unterschiedliche Typen. Am weitesten verbreitet sind:
- Pedelecs: Unterstützen beim Treten bis 25 km/h.
- S-Pedelecs: Unterstützen bis 45 km/h, gelten rechtlich als Kleinkrafträder.
- E-Bikes (technisch): Fahren auch ohne Treten – in Deutschland kaum verbreitet.
2. Warum ein Elektrofahrrad kaufen?
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Emissionsfrei und leise
- Ideal für den Arbeitsweg
- Hilft bei Mobilität im Alter oder bei körperlichen Einschränkungen
- Bewegung trotz Unterstützung – gut für die Gesundheit
3. Elektrofahrrad Typen im Überblick
City E-Bike
Das City E-Bike ist perfekt für den Stadtverkehr. Es bietet hohen Komfort mit aufrechter Sitzposition, meist Tiefeinstieg und kompletter Ausstattung (Licht, Schutzbleche, Gepäckträger). Ideal für kurze Wege, Einkäufe oder Pendler, die Wert auf Bequemlichkeit legen.
Trekking E-Bike
Ein echter Allrounder: Das Trekking E-Bike eignet sich für Stadt und Land, besonders aber für längere Touren. Es kombiniert Fahrkomfort mit sportlicher Sitzhaltung, gefederter Gabel und hoher Reichweite. Ideal für Freizeitfahrer und Radreisende.
Mountain E-Bike (E-MTB)
Fürs Gelände gemacht: Das E-Mountainbike hat breite Stollenreifen, kräftige Scheibenbremsen und Federungen, um auch schwieriges Terrain zu meistern. Es eignet sich für sportliche Fahrer, die in Bergen, Wäldern oder Trails unterwegs sind.
SUV E-Bike
Das SUV E-Bike verbindet das Beste aus Trekking- und Mountainbike: robust, vielseitig, straßentauglich und mit dicken Reifen sowie Komfortausstattung. Ideal für Pendler, Abenteurer und alle, die ein „Auto auf zwei Rädern“ suchen.
E-Lastenrad (Cargo E-Bike)
Für Familien und Transporte: E-Lastenräder haben eine große Ladefläche oder Transportbox und sind ideal für Kinder, Einkäufe oder gewerbliche Nutzung. Mit starkem Motor und stabilem Rahmen ersetzen sie in der Stadt oft das Auto.
E-Faltrad (Klapp-E-Bike)
Kompakt und mobil: E-Falträder lassen sich leicht zusammenklappen und sind ideal für Pendler, Camper oder Bahnfahrer. Trotz kleiner Räder bieten sie erstaunlich gute Fahreigenschaften – perfekt für die „letzte Meile“.
Kriterium | City E-Bike | Trekking E-Bike | Mountain E-Bike (E-MTB) | SUV E-Bike |
---|---|---|---|---|
Einsatzbereich | Stadtverkehr, kurze Strecken, Alltag | Touren, Radreisen, Stadt & Land | Offroad, Wald, Berge, sportliches Gelände | Mix aus Alltag & Gelände, sehr vielseitig |
Fahrkomfort | Aufrecht, bequem, oft mit Tiefeinstieg | Etwas sportlicher, gefederte Gabel | Sportlich, Federgabel & Federung hinten | Komfortabel & robust, breite Reifen |
Motorposition | Oft Vorderrad- oder Mittelmotor | Meist Mittelmotor | Immer Mittelmotor für bessere Traktion | Hochwertiger Mittelmotor |
Reichweite | 50–100 km (je nach Akku & Nutzung) | 70–120 km | 60–100 km (abhängig vom Gelände) | 70–120 km |
Gewicht | Relativ leicht (ca. 20–25 kg) | Mittelschwer (ca. 23–28 kg) | Schwerer (ca. 23–30 kg) | Schwerer (ca. 25–30 kg) |
Ausstattung | City-tauglich: Licht, Gepäckträger, Schutzbleche | Vielfältig: Licht, Gepäckträger, sportlichere Komponenten | Geländefähig: Federgabel, Scheibenbremsen, grobe Reifen | Mix aus Trekking & MTB, meist mit kompletter Straßenausstattung |
Preis | Ab ca. 1.500 € | Ab ca. 2.000 € | Ab ca. 2.500 € | Ab ca. 2.800 € |
Für wen geeignet? | Pendler, Senioren, Stadtfahrer | Freizeitradler, Tourenfahrer | Sportliche Fahrer, Offroad-Enthusiasten | Vielseitige Fahrer, Pendler mit Abenteuerlust |
4. Die wichtigsten Komponenten
Die Technik ist entscheidend für Leistung und Komfort:
Motor
Das Herzstück jedes E-Bikes. Er unterstützt beim Treten und ist entweder am Vorderrad, Hinterrad oder im Tretlager (Mittelmotor) verbaut. Mittelmotoren gelten als besonders ausgewogen und kraftvoll – ideal für hügeliges Gelände.
Akku
Der Akku liefert die Energie für den Motor. Die Kapazität wird in Wattstunden (Wh) angegeben – je höher, desto länger die Reichweite. Akkus sitzen meist am Rahmen oder Gepäckträger und lassen sich zum Laden oft herausnehmen.
Display
Das Display zeigt Fahrdaten wie Geschwindigkeit, Akkustand, Unterstützungsstufe und Reichweite. Je nach Modell gibt es einfache LED-Anzeigen oder voll ausgestattete LCD-Displays mit Navigationsfunktion.
Sensoren
Sensoren messen, wie stark du trittst (Drehmoment) oder wie schnell du dich bewegst (Trittfrequenz) und regeln entsprechend die Motorunterstützung. Hochwertige Systeme reagieren sehr feinfühlig und sorgen für ein natürliches Fahrgefühl.
Schaltung
E-Bikes gibt es mit Ketten- oder Nabenschaltung. Kettenschaltungen bieten viele Gänge und sportliches Fahren, Nabenschaltungen sind wartungsarm und komfortabel – besonders in Kombination mit Riemenantrieb.
Bremsen
Moderne E-Bikes sind schwerer und schneller – deshalb sind starke Bremsen Pflicht. Hochwertige Modelle setzen auf hydraulische Scheibenbremsen für präzise, sichere Verzögerung bei jedem Wetter.
Beleuchtung
E-Bikes mit StVZO-konformer Beleuchtung haben meist einen Nabendynamo oder Akku-Anschluss. Gute Beleuchtung ist essenziell für Sichtbarkeit und Sicherheit – insbesondere bei City- und Trekking-Bikes.
Rahmen & Geometrie
Der Rahmen bestimmt Fahrverhalten, Stabilität und Komfort. Tiefeinstieg ist bequem, Diamantrahmen sportlicher. Achte auf die richtige Rahmengröße – sie beeinflusst deine Sitzhaltung und den Fahrkomfort enorm.
Federung
Federgabeln oder gefederte Sattelstützen dämpfen Stöße und sorgen für Komfort – besonders auf unebenen Wegen. E-Mountainbikes bieten oft Vollfederung („Fully“), während City-Bikes mit einfacher Federgabel auskommen.
Reifen
Die Reifenauswahl variiert stark: Schmale Reifen rollen leicht in der Stadt, breite Stollenreifen bieten Grip im Gelände. SUV- und Trekking-E-Bikes haben oft Allroundreifen – robust, pannensicher und für viele Untergründe geeignet.
5. Reichweite realistisch einschätzen
Die reale Reichweite hängt ab von:
- Unterstützungsstufe
- Gewicht & Zuladung
- Streckenprofil (Steigung, Wind)
- Temperatur und Reifendruck
Tipp: Plane immer eine Reserve von mindestens 20 % ein.
6. Probefahrt: Worauf achten?
Unbedingt vor dem Kauf testen! Prüfe dabei:
- Sitzkomfort und Fahrgefühl
- Geräusch und Reaktion des Motors
- Ergonomie von Lenker und Bedieneinheit
7. Rechtliches rund ums Elektrofahrrad
Pedelecs: Kein Führerschein, keine Versicherung, aber Helm empfohlen.
S-Pedelecs: Führerschein Klasse AM, Kennzeichen, Helmpflicht, kein Radweg erlaubt.
8. Wartung & Pflege
Ein Elektrofahrrad ist wartungsintensiver als ein normales Fahrrad. Achte auf:
- Regelmäßige Inspektionen (alle 1000–2000 km)
- Reifendruck, Bremsbeläge und Kette prüfen
- Akku nie leer lagern – ideal: 20–80 % Ladezustand
9. Finanzierung & Förderung
Informiere dich über:
- Jobrad-Leasing über den Arbeitgeber
- Förderprogramme deiner Stadt oder Kommune
- Ratenkauf mit geringer Einstiegshürde
10. Gebrauchtkauf: Ja oder Nein?
Ein gebrauchtes Elektrofahrrad kann sinnvoll sein, aber nur bei:
- Nachweisbarer Akkukapazität
- Guter Wartungshistorie
- Keine Manipulation oder Diebstahl (Seriennummer prüfen!)
Fazit: Gut informiert zum passenden Elektrofahrrad
Der Kauf eines E-Bikes ist eine Investition in deine Mobilität und Gesundheit. Überlege dir genau, welches Modell zu deinem Alltag passt, mach Probefahrten und informiere dich über rechtliche Rahmenbedingungen. Mit dem richtigen Wissen wirst du lange Freude an deinem Elektrofahrrad haben.
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Es gibt City-, Trekking-, Mountain-, SUV- und Faltrad-E-Bikes. Die Wahl hängt von deinem Einsatzgebiet ab: Stadt, Touren, Gelände oder Pendeln.
Mittelmotoren gelten als am ausgewogensten und sind ideal für anspruchsvolleres Gelände. Vorderradmotoren sind günstiger, Hinterradmotoren sportlicher.
Die Reichweite hängt von Akku-Kapazität, Motorleistung, Fahrweise und Gelände ab – realistisch sind 50 bis 120 km. Herstellerangaben sind oft Idealwerte.
Ja, ein E-Bike mit Pedalunterstützung (Pedelec) unterstützt nur beim Treten. Ohne Bewegung fährt es nicht – das unterscheidet es vom E-Mofa.
Einsteigermodelle gibt es ab ca. 1.500 €. Gute Qualität beginnt realistisch bei 2.000 € – nach oben gibt es kaum Grenzen, je nach Einsatz und Ausstattung.
Wichtig sind die Kapazität (in Wh), die Ladezeit und die Position am Rad. Ein Akku mit 500–700 Wh ist für die meisten Nutzer völlig ausreichend.